Popular Posts

Montag, 16. Mai 2016

Fotos: Verlorene Orte


Manchmal werden mir Menschen einfach zu viel und ich muss einfach weg. Nicht zwingend weit weg, aber an Orte, die keine Menschen beinhalten. Was ist da besser als so genannte 'Lost Places'?

Ich hatte ein bisschen Wirbel im Privatleben, da war ein bisschen Abstand zur Realität ganz gut. Ich schnappte mir also meinen besten Freund um mit ihm joggen zu gehen. Das hilft ja angeblich den Kopf frei zu bekommen. Und was wir fanden, hat mich umgehauen.

Ich will nicht viel dazu sagen, genießt einfach einige der Aufnahmen. Ich war bisher leider nur mit meinem Handy da, vielleicht komme ich irgendwann mit einer besseren Kamera zurück.










Sonntag, 15. Mai 2016

Einer meiner Träume

In letzter Zeit habe ich recht lebhafte Träume, an die ich mich gut erinnern kann. Also, sehr lebhaft. Fast so als würde ich im Traum Abenteuer erleben.

Ich bin recht schüchtern was meine Träume angeht. Ich teile sie normalerweise nicht mit anderen, wurde aber von einem wundervollen Menschen dazu motiviert. Nicht, dass er davon wüsste, dass ich den Traum hier nun mit euch teile. Es hat mir einfach ein gutes Gefühl dafür mitgegeben.
Da ich meinen Traum von heute Nacht aufgeschrieben hatte, nutze ich mal die Chance, ihn mit euch zu teilen. Es ist ein seltsamer und teilweise gewaltvoller Traum, also bitte erschreckt euch nicht, normalerweise sind meine Träume nicht so grausam. Also dann, tretet ein.



_____________________________________________________________________________



Ich weiß nicht mehr wieso aber Fremde haben unser Dorf übernommen. Da war dieser mindestens 50 Jährige Mann, er trug einen Cowboyhut. Er und seine Gang waren irgendwann einfach da, und vom einen zum anderen Tag hin waren die Regeln, nach denen ich mein ganzes Leben lang gespielt hatte anders. 


Ich durfte nicht mehr in mein Haus. Nicht, dass dort etwas wäre, das ich gebraucht hätte. Sie nahmen sich so oder so alles, das ihnen gefiel. Aber ein Haus bietet immer Sicherheit, auch wenn man sie sich nur vorgaukelt. Mein Hauptziel wurde es also, mein Haus wieder betreten zu dürfen.

Durch die andauernde Kontrolle und den Zwang, beim Maibaum zu bleiben, war ich allerdings in meinen Möglichkeiten sehr behindert. Nicht einmal mit den anderen Dorfbewohnern hätte ich reden dürfen – wenn diese überhaupt dazu bereit gewesen wären. Es wurde jeder gegen jeden aufgehetzt. Oh, ihr habt miteinander geredet? Wir missbrauchen dann dafür sofort deine Tochter. Du wolltest abhauen? Wir zünden dein Haus an. Die Regeln,  die ich nicht verstand, waren sehr streng und wurden sofort durchgesetzt. Und die Leute, die sich wehren wollte, wurden immer weniger. Einige verschwanden auch einfach spurlos. Da niemand der Bewacher sie jagen ging, gehe ich bis heute davon aus, dass sie genau wussten, wohin diese Menschen verschwunden sind. Und ich fürchte, dass ich sie nie wieder sehen werde.


Ich hatte großes Glück, um ehrlich zu sein. Die Bewacher waren in der Überzahl, für jeden von uns gab es immer mindestens 4 Leute, die und bei allem beobachteten. Da wir – wie gesagt – beim Maibaum ohne Zugang zu einem Haus oder Kontakt zu den anderen festgehalten wurden, hatten wir auch nicht gerade viel zu tun. Ich weiß nicht was die anderen wirklich getan haben. Einige habe ich nicht einmal gesehen, weil ich es garnicht wollte. Aber ich konnte sie hören. Sie schrien oder bettelten, dass man sie gehen lassen solle. Einige boten ihre eigenen Kinder im Tausch für die Freiheit an. Frauen boten ihre sexuellen Dienste an. Männer wollten dazu gehören. Und die Kinder wimmerten immerzu. Diese Geräusche machten mich ab einem gewissen Punkt fast wahnsinnig. Ich war noch nie ein großer Menschenfreund gewesen aber das hier war eindeutig zu viel und vor allem zu lange. 


Besonders die Beobachter empfang ich als Störung meiner selbst. Es waren 5. Wieso 5, weiß ich nicht, alle anderen Menschen wurden nur von 4 Leuten bewacht. Und ganz ehrlich, auf den 5. Hätte ich sehr gerne verzichtet. Er gab sich als Cowboy, aber eigentlich war er nichts als widerlich. Es stank so sehr nach Alkohol, dass ich seine Nähe riechen konnte. Und er war lautstark dabei, seine Meinung zu bekunden, die er besser nicht laut aussprechen sollte. In seiner Welt war er wohl irgendeine Art anbetungswürdige Gottheit, für mich war er eine Qual. Ich denke nicht, dass er jemals eine Dusche von innen gesehen hat. Seine Kleidung war so alt, dass sie einfach nur noch als abgeranzt zu bezeichnen war. Ein weiterer widerwärtiger Punkt. Ich weiß wirklich nicht, wie die anderen seine Nähe aushalten konnten. Die etwa kinnlangen, mittelbraunen Haare hingen ihm in fettigen Strähnen unter seinem Hut hervor. Einige Male haben sie mich gestrichen – ich zuckte angewidert weg, was mir mehrere Male Prügel einbrachte. Und er schlug gerne, sehr gerne. Nicht nur mich.


Vielleicht lag es daran, dass er innerhalb der Gruppe der Beobachter zwar nach Möglichkeit gemieden, aber doch irgendwie respektiert wurde. Oder war es Angst? Ich weiß es nicht, aber niemand sah jemals auf ihn herab. Niemand machte Witze, wenn überhaupt mal über ihn gesprochen wurde. 


Es dauerte, bis ich seinen Namen erfuhr. Wie denn auch, wenn niemand über ihn spricht. Anscheinens hatte er nicht einmal einen richtigen Namen, er wurde einfach nur Mad genannt. Das englische mad, das nichts Gutes bedeutet meine ich. Und dieser Name war eben auch Programm.
Wenn es darum ging, Leute zu foltern, war er immer mit dabei und der erste, der zuschlug. Seine Augen veränderten sich. Aus dem normalerweise eiskalten, tödlichen Blick wurde eine rasende Fratze und aus zusammengekniffenen Augenbällen wurden weit aufgerissene, fast schon glühende, schwarze Kugeln, die einen in seinen Bann zogen. Man kann nicht wegsehen. Und während dieser Kerl mich grün und blau schlug, starrte ich einfach nur zurück, was ihn nur noch mehr verärgerte.

Die Schmerzen waren nicht wirklich auszuhalten, aber ich weigerte mich auch nur einen einzigen Ton von mir zu geben. Normalerweise hörte er nach 10 Minuten auf und ging sich betrinken. Das war eine Zeitspanne, die irgendwie erträglich war. Und sobald er weg war rollte ich mich zusammen, und ertrug wieder das wimmern der anderen, die wie verängstigte Hühner nur zusahen und nie etwas unternehmen würden. Um den Schmerzen zu entgehen, gab ich irgendwann auf. Es hatte keinen Sinn, Mad weiter zu verärgern. Ich ertrug die fettigen Haare, die mich streiften. Seine Finger in meinem Gesicht. Seine Beleidigungen. Ich nahm sie einfach hin und tat so, als wäre er nett und nicht ganz so ekelhaft. Das schien ihn zu freuen und bald hatte er sich ein anderes Opfer ausgesucht. Ich dagegen wurde zu einer Art Liebling, wofür mich die anderen Dorfbewohner nur noch umso mehr mieden und verspotteten, wenn er nicht da war. Aber die Vorteile, die es bot, mich mit ihm gutzustellen, waren nicht zu übersehen. 


Anfangs bekam ich nur besseres Essen, oder überhaupt Essen, wenn die anderen hungern mussten. Ich bekam eine Decke. Eine Jacke. Irgendwann durfte ich sogar Duschen. Mehrmals die Woche. Und er begann, tatsächlich nette Sachen zu sagen, die wirklich nicht zu ihm passten. Irgendwann durfte ich ihm Haus der Beobachter schlafen, in meinem eigenen Zimmer. Aber die Beobachter blieben. Tagsüber hatte ich draußen beim Maibaum zu sein. Und nachts Standen 2 Männer vor meiner Tür und einer vor meinem Fenster. Ich hatte also noch immer keine Möglichkeit dieser grausigen Wirklichkeit und dem Ort, der einst meine Heimat gewesen war, zu entfliehen. 


Wieder draußen auf dem Platz vor dem Maibaum wurde meine Situation nur immer schlechter. Die anderen Bewohner warfen alles nach mir, was sie finden konnten. Die anderen Beobachter rissen Witze über mich. Und der Obercowboy, Chef von sonstwas hier, hatte seinen größten Spaß daran. Und immer noch quälten mich die Geräusche um mich herum. In diesen Momenten hätte ich so einiges für einen iPod getan. Oder Stille. Ruhe und Stille wurden Kostbarkeiten für mich. So sehr, dass ich mich in lauten Momenten versuchte daran zu erinnern, wie Stille eigentlich klingt. Ich denke ich muss nicht erwähnen, dass ich gescheitert bin.


Und so kam es zu meinem ersten und einzigen Wunsch, oder Gefallen, um den ich Mad jemals bat. Es war ein kleiner Wunsch, und sein Blick, als er ihn anhörte, war ein überraschter. Er wandelte sich zu einem Grinsen, das seine verfaulten Zähne nur zu gut zur Schau stellte und seinen Mundgeruch unerträglich werden ließ. Er klopfte mir auf die Schulter und meinte, dass er das für sein Babe natürlich erledigen konnte. Ich zwang mich zu einem glücklichen Lächeln und bedankte mich. Babe, ernsthaft? Aber das war es wert. Und das war einfacher als gedacht. Fast schon zu einfach. Vor allem, weil er entspannt davonschlenderte und niemanden anmaulte. Er machte keine Witze, über niemanden. Schlug sein aktuelles Opfer nicht. Er ging allen Ernstes grinsend davon und brachte mir innerhalb der nächsten Stunden tatsächlich mein gewünschtes Objekt. 


Als er nach einer gefühlten Ewigkeit wiederkam, lag ich am Boden und betrachtete Blätter, die sich im Wind sanft bewegten. Mehr zu tun gab es ja nicht für mich. Und so fühlte sich im Grunde genommen alles wie eine Ewigkeit an. Ich weiß nicht ob es an meinem leicht dämmrigen Zustand lag, dass ich seine Anwesenheit erst so spät bemerkte, oder an der Dusche. Aber ich bemerkte ihn erst, als er direkt neben mir stand. Kein Gestank mehr, keine schäbigen Klamotten. Die Haare in einem Zopf zusammengebunden und sogar eine Rasur. Ich glaube ich habe mich gefragt, ob dieser Mad vielleicht einen gepflegteren Zwillingsbruder hat. Aber die Stimme und die Zähne waren eindeutig die seinen. Er setzte sich neben mich und nahm eine kleine Plastikschachtel aus seiner Jackentasche, die er mir grinsend darreichte. „Ich weiß zwar nicht, was die dir bringen sollen, Babe, aber wenn sie dich glücklich machen, dann nimm sie.“  Ich nahm sie, zögernd. Sie waren perfekt.

Er ging irgendwann, nachdem wir uns so oder so nichts zu sagen hatten, wie immer. Wieder ging er einfach nur, ohne jemanden mit Worten oder Prügel zu quälen. Ich weiß wirklich nicht, was ihn so umgestimmt hat. Vielleicht genoss er die Machtposition, die er über mich hatte. Ich hielt mein Geschenk immer noch in den Händen, zu glücklich, um es gleich zu öffnen. Zögernd packte ich es irgendwann gegen Abend dann aus und weinte fast vor Freude. 


Die Oropax waren nicht nur wirklich da, sondern hatten auch noch meine Lieblingsfarbe. Rotes, leicht angetrocknetes Blut, das schimmert wie ein Kristall. Die Farbe, die blutige Krusten bilden. Natürlich schimmerten die Oropax nicht, wie denn auch, aber sie hatten genau diese Farbe und mir liefen Tränen der Freude übers Gesicht. Jeder, der mich dabei beobachtete, muss mich für komplett bescheuert gehalten haben.


Ich steckte sie mir in die Ohren und die Erleichterung war unglaublich. Endlich Stille. Keine Schreie, kein Wimmern, keine Beleidigungen oder anderes. Keine nervigen Vögel, keine Fliegen und auch sonst nichts. Einfach nur perfekte Stille. Und mein Kopf war endlich wieder frei. Also begann ich zu denken. Nicht irgendwie, es war eher so intensives Denken, dass in meinem Kopf kein Platz mehr war für die Geräusche und Taten dieser Welt. Ich verabschiedete mich in eine andere Welt und begann meinen Plan zu fliehen.


Um ehrlich zu sein, hatte ich einfach nur Glück. Mad bewachte mein Zimmer eines nachts alleine. Und der Alkohol tat sein Übriges. Ich habe noch nie jemanden so tief schlafen sehen. Es war eine Neumondnacht in der ich floh, und nichts in der Welt konnte mich stoppen. Ich schlich auf Zehenspitzen durch das Haus, kletterte über ein Fenster in die Hintergasse hinaus und machte, dass ich davonkam. Ich hätte gleich soweit ich konnte fliehen sollen, aber ich musste einfach noch in mein Haus. 


Sie hatten es aufgebrochen und nichts stand mehr da, wo es hingehörte. Alles was einmal schön gewesen war, war weg oder zerstört. Sie hatten mit Dartpfeilen auf die Fotos geschossen und überall schimmelnde Essensreste hinterlassen. Ich weiß nicht, was ich zu finden erhofft hatte, aber es war nicht mehr da. Also schnappte ich mir einen alten Rucksack, stopfte Kleidung hinein, so viel ich finden konnte und Haargummis, ein großes Küchenmesser, eine Taschenlampe und den Schlafsack meines Vaters. Dazu noch eine große Wasserflasche. Die anderen Sachen waren einfach nicht zu gebrauchen oder schon zu verschimmelt, um sie noch essen zu können. In meinem Geheimversteck fand ich noch kleinere Schokoladenvorräte, die aus der Zeit stammen, als ich mich heulend jeden Tag hier versteckt hatte. Ich band das zweite Paar Schuhe und eine Jacke hinten an den Rucksack neben einen alten Topf und verließ das Haus ohne mich umzudrehen. Ich hatte nicht vor so schnell wieder zurück zu kommen. Ich nahm den direkten Weg in den Wald hinter meinem Haus und ging die Nacht hindurch ohne allzu lange anzuhalten.
 

Der Wald war gruselig nachts, aber am Tag eine wahre Schönheit. Das Licht strahlte nur vereinzelt durch die Wipfel und es gab nicht den einen Weg, dem man folgte. Es war einfach nur Boden, unberührt, von Moos bewachsen. Ich versuchte natürlich, so wenige Spuren wie möglich zu hinterlassen. Jetzt gefunden zu werden, und wieder zurückgebracht zu werden, wäre das schlimmste, was mir passieren könnte. Noch einmal würde ich weder Freundlichkeit noch so eine Chance erfahren. Es würde nicht noch einmal klappen. 


Das schlimmste war anfangs der Hunger. Ich habe auf dem Weg einige Beeren gefunden, aber wer 3 Mahlzeiten am Tag gewöhnt ist, wird nicht im Geringsten satt von so etwas und die Schokolade wollte ich mir für wahre Notzeiten aufbewahren. Ich kenne mich nicht aus im Wald. Ich kann nicht jagen. Und ich hatte keine Ahnung wo ich bin, nur, dass ich versuchte, immer in dieselbe Richtung zu laufen. Weg vom Dorf.


In der zweiten Nacht fand ich einen verlassenen Jägerstand. Ich war mir nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre, darin zu schlafen, aber der Gedanke, dass sich niemand auf der Flucht so offensichtlich platzieren würde und der Schutz des erhöhten Unterstandes machten mir den Gedanken dann doch so schmackhaft, dass ich es auf einen Versuch ankommen lassen wollte. Da ich bisher auch nichts gesehen oder gehört hatte, dass auf sich nähernde Verfolger schließen lassen würde, kletterte ich hinauf.


Von oben war erstmal alles ganz anders. Es waren nicht mehr als 4 Meter, die ich nun oberhalb des Bodens war, aber sie gaben mir auf eine irreführende Weise Sicherheit. Ich würde sehen können, wenn sich jemand nähern sollte. Nur blöd, dass ich hier nicht herunter kommen würde, bevor man mich dann auch entdecken würde. Aber im Moment war mir alles andere als Schlaf egal. Die Plattform war etwa 2 mal 3 Meter groß, ich konnte mich also bequem ausstrecken, ohne dass man von unten gleich sehen würde, dass hier oben jemand ist. Es gab eine Kiste und ein erhöhtes Brett, auf das man sich setzen könnte, fast wie eine Bank. Das Baumaterial sah alles in allem noch stabil aus, ich wollte mich aber nicht setzen. Ich wollte mich hinlegen und entspannt schlafen, zumindest für heute Nacht. 


Ich wachte mit einem Messer an meiner Kehle auf. Ein Kerl mit Cowboyhut lehnte genau über mir, hielt mir ein Messer an den Hals, und mit der anderen Hand meinen Kopf am Boden, indem er mir den Mund zuhielt. Ich wollte schreien und ihn von mir stoßen, aber er war stärker als ich. Letzten Endes ergab ich mich meinem Schicksal und stierte ihn aus meinen noch verschlafenen Augen wütend an. Und dann bemerkte ich, dass er selbst so aussah, als hätte er Angst vor mir. Er flüsterte. Er würde jetzt die Hand von meinem Mund nehmen, wenn ich verspräche, nicht zu schreien, es seinen Beobachter in der Nähe und er sei auf der Flucht. Ich nickte, das machte Sinn für mich. Noch dazu wollte ich ja selbst nicht gefunden werden. Das Messer packte er nicht weg. Stattdessen quetschte er sich neben mich in die Ecke, die man vom Boden aus nicht sehen konnte. Und wir warteten. Die Geräusche von Menschen kamen näher und verschwanden wieder, aber sie kamen nie wirklich sonderlich nahe. Es war eher ein flüstern im Wind, das bei mir aber für völlige Panik und Schweißausbrüche und Zitteranfälle sorgte. Dem anderen ging es nur teilweise besser. Er zitterte zwar nicht, aber ihn stand die Angst ins Gesicht geschrieben.

Nach gefühlten Ewigkeiten war nichts mehr zu hören. Er begann wieder zu flüstern. Versuchte mir, seine Situation zu erklären. Er sei auch vor Beobachtern geflohen, die in seine Heimat eingedrungen waren. Er hätte ihre Kleidung gestohlen, um unauffälliger zu sein. Und er konnte es nicht glauben einen anderen, ‚freien‘ Menschen außerhalb des Rebellenlagers zu sehen, von dem alle sprachen. Er selbst habe es noch nie gesehen, aber wüsste grob, wo es zu finden sein soll. Er wäre nur hier, um etwas aus der Kiste zu holen und würde dann wieder verschwinden.


Und da wurde ich hellhörig. Die Kiste? Ich hätte gestern doch noch hineinsehen sollen, aber sie sah so unscheinbar aus. Wieso hatte ich nicht früher hineingesehen? Ich kam mir in diesem Moment ziemlich doof vor. Vielleicht ist darin ja etwas was mir helfen könnte, was dieser Kerl mir jetzt wegnimmt. Er nahm das Messer von meiner Kehle, rappelte sich langsam auf und schielte über die Ränder des Unterschlupfs. Ich fragte ihn, ob er etwas sehen könne, was er verneinte. Daraufhin rappelte ich mich auch auf. Er kroch hinüber zur Kiste und zog sie leise in unsere unsichtbare Ecke, wo er sie öffnete. Der Inhalt überraschte uns wohl beide – es waren neue, hochmoderne Survivalkits darin. Nicht eines, nicht zwei, sondern 5. Ich riss eines davon an mich. Meins. Das würde er nicht bekommen, komme was wolle. Im Ernstfall könnte dieses Ding vielleicht über mein Leben bestimmen. Er sah mich amüsiert an. „Du machst sowas nicht oft, oder?“, und reichte mir noch ein zweites. „Ich brauche nur die drei hier. Die anderen kannst du gerne haben. Wir sollten aber jetzt los, wenn wir zum Camp kommen wollen, bevor die Beobachter vielleicht zurückkommen. Der Jägerstand hier ist doch recht auffällig“. Ich sag ihn ungläubig an. Wir? Camp? Ich hatte nie gesagt, dass ich mit ihm gehen würde, geschweige denn, dass ich ein Camp suchen würde, dass es VIELLEICHT irgendwo UNGEFÄHR in diese Richtung geben SOLLTE. Wobei ich auch keinen besseren Plan parat hatte.

Ich verstaute meine beiden Kits irgendwie an meinem ziemlich behängten Rucksack und kletterte nach ihm hinunter auf den Boden ein Blick um mich versicherte mir, dass wir immer noch alleine waren, was mir wirklich recht war. Das Messer, das ich für die Nacht an meinem Gürtel verstaut hatte, war noch an seinem Platz. Alles schien okay zu sein. Also gingen wir los



_


Hier wird in meinem Traum alles irgendwie schwammig, das hatte dann fehlende Zusammenhänge. Scheint so als hätten wir das Camp gefunden, aber der Kerl fehlt ab hier komplett.

_



Ich sitze irgendwie andauernd nur an einem Bach mit einem alten Mann und einer schwarzhäutigen Frau, deren linke Hand nicht vorhanden ist. Aus ihrem Armstumpf kommen 4 wurmartige fingerlange Dinger, die sich andauernd irgendwie verformen. Sie lernt so langsam, die zu kontrollieren. Könnte sie theoretisch wohl auch in Waffen verwandeln, wovon der Opa total begeistert ist. Sie ist die Waffe die wir immer gebraucht haben, bla bla. Der schwafelt die ganze Zeit davon wie toll sie doch ist und fummelt sich in seinem Weihnachtsmannbart rum. 

_______________________________________________________________________________
Also.. hier war der Traum nur noch quatsch und ging endlos so weiter ohne ernsthafte Handlung. Dann bin ich irgendwann aufgewacht. ^^

Träumt von euch jemand vielleicht auch viel und kann sich gut daran erinnern?
Ich hatte überlegt ein Traumtagebuch zu führen, wie wäre das?